VÖFA Generalversammlung 2022

VÖFA Generalversammlung 2022

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2022, lädt der Verband wieder nach St. Valentin in Oberösterreich zur Generalversammlung ein. Die Highlights: Martin Kober wird als Beauftragter für Autorenbelange in den Vorstand kooptiert, und es gibt eine überarbeitete Fassung der Wettbewerbsbestimmungen. Die von einer Arbeitsgruppe ausgewerteten Erkenntnisse aus den letzten drei Staatsmeisterschaften, bei denen unterschiedliche Varianten in den Bereichen Durchführungs- und Bewertungsmodalitäten erprobt wurden, dienten als Grundlage für diese Überarbeitung.

Einen Ausführlichen Bericht und Fotos gibt es im Mitgliederbereich.

Weitere Informationen im Mitgliederbereich.

Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit, Gedenken der Verstorbenen und Protokollgenehmigung berichtet der Präsident, Peter Glatzl über die Jurorenausbildung und über die Weiterentwicklung der VÖFA-Homepage in Richtung Datenbank. In Zukunft soll von der Ausschreibung, über die Anmeldung, bis zur Verfügbarkeit der Filme für den Ausrichter und deren Speicherung samt Ergebnissen, viel der Wettbewerbsbürokratie über diese Datenbank vorgenommen werden können, bzw. können auch schon vorgenommen werden.

Der VÖFA-Präsident, Peter Glatzl berichtet weiter, dass das Vereinsleben wieder in Schwung kommt und darüber, dass sich die Pandemie sehr unterschiedlich auf die Meisterschaften ausgewirkt hat. Während einige Regionen sehr viele Filme hatten, wurde in Kärnten, aufgrund der geringen Anzahl von Beiträgen, eine Regionalmeisterschaft abgehalten, bei der die Regionen Vorarlberg/ Tirol/ Südtirol und Kärnten zusammengelegt wurden.

Der Generalsekretär, Wolfgang Schwaiger berichtet hauptsächlich über die Tätigkeit der Arbeitsgruppe rund um die Überarbeitung der Wettbewerbsbestimmungen und seine Erfahrungen bei der letzten Staatsmeisterschaft in Fieberbrunn. Später ist die Staatsmeisterschaft auch als eigener Tagesordnungspunkt noch Thema. Schwaiger berichtet über die Gestaltung und Finanzierung (Sponsoren) des Bühnenbildes und der Trophäen. Die Unzufriedenheit einiger Autoren wird so dargestellt, als ob sie zu erwarten gewesen wäre.

Der Kassier, Erich Cipoth kann berichten, dass es in der Pandemiezeit zu wenig Ausgaben gekommen ist und der Verband eine Ausfallszahlung vom Staat bekommen hat, was sich positiv auf den Kassastand ausgewirkt hat (z.Z. € 23.727.-). Die Aussichten für 2023 gestalten sich aufgrund der weiterhin stark im Fallen begriffenen Mitgliederzahlen weniger rosig. Den Einnahmen von ~ € 17.000 aus den Mitgliedsbeiträgen stehen € 20.000.- voraussichtliche Ausgaben gegenüber. Glatzl gibt zu bedenken, dass die Einnahmen aus der VÖFA-Akademie nach der pandemiebedingten Pause wieder steigen werden. Schwaiger stellt Prüfung über mögliche Förderungen und Einsparungspotenzial in Aussicht.
Der Kassier wird entlastet und das Budget 2023 wird bei der Abstimmung einstimmig angenommen.

Beim nächsten Tagesordnungspunkt geht es um die VÖFA-Zeitschrift Filmpresse. Aufgrund massiver Erhöhung des Portos wird nun nur mehr die Frühjahrsausgabe gedruckt und an die Mitglieder verschickt. Die Herbstausgabe gibt es digital auf der Homepage.

Dann wenden wir uns den überarbeiteten Wettbewerbsbestimmungen zu. Noch bei der Vorstandssitzung am Vortag wurde an Formulierungen gefeilt. Schwaiger liest die Änderungen vor, erklärt deren Sinn und antwortet zusammen mit Glatzl auf Fragen und Anmerkungen von Besuchern.

Einige, von uns im Club besprochenen Kritikpunkte wurden von Susanne in der Vorstandssitzung vorgebracht und sind in der finalen Version berücksichtigt.

Die überarbeiteten Wettbewerbsbestimmungen werden mehrheitlich angenommen.
Der Filmklub 118 “Lichtclique Eisenstadt” und Klub 218 “Videostammtisch Wiener Neudorf” enthalten sich der Stimme. Es gibt keine Gegenstimmen. Obmann Helmut Schwarz (118) begründet seine Enthaltung damit, dass er dem ganzen Konzept der Bewertung in dieser Form skeptisch gegenüber steht. Walter T. Neuhauser (218) gefällt z.B. nicht, dass die neuen Wettbewerbsbestimmungen bei Regionalmeisterschaften mindestens vier – bei Staatmeisterschaften aber nur mindestens drei geprüfte VÖFA-Juroren vorsehen.

Bei der Entscheidung über die Anhebung des Mitgliedsbeitrages kommt es zu einer Diskussion zwischen jenen, die der Meinung sind, dass natürlich alles teurer wird, der Verband Reserven bilden muss und die vorgeschlagene Erhöhung von 3€ niemandem weh tut und jenen, die es gerade in Zeiten, in denen alle sparen müssen, als Signal gesehen hätten, nicht zu erhöhen.
Ich berichte, dass wir im Club die Einsparungen in der Pandemie an unsere Mitglieder sogar in Form von Konsumationsgutscheinen wieder ausgegeben haben. Ein Weiterbestand des Verbandes mit den dazu benötigten finanziellen Mitteln ist, meiner Meinung nach, nur möglich, wenn wir dem Mitgliederschwund entgegenwirken können. Daher erscheint mir eine, durchaus auch massive, Beitragserhöhung nur dann sinnvoll, wenn ein Teil davon zweckgebunden für Werbung von neuen Mitgliedern ausgegeben werden würde.
Dem Antrag über eine Erhöhung des VÖFA-Mitgliedbeitrags wird mit vier Gegenstimmen mehrheitlich zugestimmt. Der Mitgliedsbeitrag wir mit dem Index von € 30.- auf € 33.- angehoben (Jugendliche von € 15.- auf € 16,50).

Weiter geht es im Programm:
Reinhold Wurm wird 2023 mit dem Ehrenpreis “Leidenschaft Film” ausgezeichnet werden.

Schörner berichtet in Vertretung von Thomas Schauer über die UNICA in Locarno. Für dieses Festival wurden 125 Kongresskarten verkauft. Es nimmt also, auch international, nicht nur die Mitgliederzahl, sondern auch die Bereitschaft ab, Clubabende, Veranstaltungen und Festivals zu besuchen. Immerhin waren 36 Österreicher zu Besuch bei der UNICA.
Die Erfolge unserer Autoren werden erwähnt und es gibt Applaus, besonders für die anwesenden Wolfgang Schwaiger (Bronzemedaille) und für Ernst Thurner, dessen Team vom FVK Villach Weltmeister im Minutencup wurde.
Schörner lobt den geglückten Versuch, die UNICA auch mit einem geringen Budget angemessen abzuhalten, kritisiert aber die Reduktion auf nur drei Juroren.

Susanne Dušek informiert als Datenbeauftragte über die Mitgliederzahlen in den Regionen. Der Verband ist auf insgesamt 580 Mitglieder geschrumpft.

Richard Wagner berichtet über den Verbandswettbewerb. 29 Clubs nehmen teil. 43 Filme können, jetzt auch online, geschaut und bewertet werden.

Die Regionalleiter berichten über die Tätigkeiten in den Regionen. Zum Teil sind schon Veranstalter für die Landesmeisterschaften 2023 gefunden bzw. laufen die Vorbereitungen. Region 5 und 6 plant evtl. wieder eine Zusammenlegung der LM. Der Filmklub Völkermarkt bleibt trotz Bemühungen dem Verband fern. In Bludenz gibt es einen neuen Klub und Kufstein feiert sein 45jähriges Bestehen. Durch die Bank berichten die Regionalleiter leider auch über Überalterung, Mitgliederschwund, Clubauflösungen und Wettbewerbsmüdigkeit.

Die Funktion Autorenbelange wird, nach eingelangtem Vorschlag, mit Martin Kober besetzt (kooptiert). Martin ist anwesend und erklärt in einer kleinen Rede seine Ziele. Er möchte die Kommunikation und das Verständnis fördern. Martin war auch einer der Initiatoren, als es darum ging, die Wettbewerbsbestimmungen zu ändern. Die Art, wie Festivals abgehalten werden, birgt in seinen Augen ein zu großes Konfliktpotenzial und verärgert und enttäuscht die Autoren. Die beschlossenen Änderungen in den Wettbewerbsbestimmungen stellen in vielen Bereichen nicht nur einen Kompromiss dar, sondern gehen, was z.B. die Eindämmung der Flut an Preisen angeht, weit an den Vorstellungen der Initiatoren dieser Änderungen vorbei. Martin kündigt an, dem Vorstand seine Verbesserungspläne vorstellen zu wollen. Damit wird dann wohl eine weitere Seite in der unendlichen Geschichte der Wettbewerbsbestimmungen aufgeschlagen.

Staatsmeisterschaft 2023, 2024 und 2025 in Fieberbrunn:
Es wurde vorgeschlagen, dass zukünftige Staatsmeisterschaften immer in Fieberbrunn veranstaltet werden sollen. Wolfgang Schwaiger, als Obmann vom FK Fieberbrunn fühlt sich geehrt, hat die Durchführbarkeit geprüft und erklärt sich mit seinem Klub einverstanden und bereit, die nächsten drei Staatsmeisterschaften zu veranstalten. 2023 wird sie vom 07. – 11. Juni stattfinden.

In seinem Schlusswort bedankt sich Peter Glatzl bei den Teilnehmern für ihr kommen. Die nächste Generalversammlung findet wieder in St. Valentin am 15. Oktober 2023 statt.

Bericht und Fotos von Dieter Leitner